Tipps für den Sommer

Tipps für den Sommer

Der Sommer steht vor der Türe und somit auch wieder warme Tage!
Bitte beachtet, im Sommer schwitzen unsere Pferde besonders häufig und stark, wodurch übermäßig viele Elektrolyte über den Schweiß verloren gehen.
Zu den wichtigsten Elektrolyten zählen die Salze Natrium (Na), Chlorid (Cl) und Kalium (K). Sie sorgen für den Erhalt des osmotischen Drucks in den Zellen, regulieren den Nährstoff- und Flüssigkeitsaustausch im Gewebe sowie den Säuren-Basen-Haushalt. Wird dieser Elektrolytmangel nicht ausgeglichen, kommt es zu einer „Eindickung des Blutes“. Dadurch wird die Muskulatur schlechter durchblutet, was zur Zerstörung der Muskelzellen und einer Übersäuerung führen kann.
Es kann es zu Leistungseinbußen kommen, die Pferden ermüden somit deutlich schneller. Je höher der Elektrolytverlust ist, umso gravierender die Folgen wie bpsw. Muskelverspannungen, Krämpfen, Kreuzverschlag und im schlimmsten Fall zu Herz-Kreislaufversagen kommen. Ich denke, da sind wir uns einig, das möchte seinem Pferd niemand antun.
Die Muskelarbeit ist recht uneffektiv. Es werden nur bis zu 35 % der Energie in Bewegung umgewandelt, der Rest verpufft in Form von Wärme. Je intensiver wir ein Pferd reiten, desto mehr Wärme entsteht, die der Körper durch Schwitzen abzuleiten versucht. Der Schweiß bildet dabei einen Feuchtigkeitsfilm auf der Haut; beim Verdunsten entsteht dann die so genannte „Verdunstungskälte“, welche für eine Abkühlung sorgt. Ein überlebenswichtiger Vorgang, da bei einer Körpertemperatur über 42° C die Eiweißdegeneration einsetzt und der Organismus dadurch nicht mehr lebensfähig ist.
Nicht nur Pferde, die schnell und/oder lange geritten werden, wie z.B. Vielseitigkeits- oder Distanzpferde, schwitzen besonders stark und verlieren dadurch viele Elektrolyte, sondern auch bei einem Freizeitpferd darf der Elektrolytbedarf nicht unterschätzt werden. Während eines längeren Ausritts mit vielen Trab- und Galoppeinheiten sowie bei hohen Temperaturen kommt es ebenfalls zu hohen Schweißverlusten.
Unsere Pferde reagieren sehr empfindlich auf kleinste Veränderungen im Elektrolythaushalt. Dies hängt sehr stark mit dem Wasserhaushalt zusammen. Das Pferd verliert täglich Wasser z.B. über die Nieren in Form von Urin, über den Darm in Form von Kot, über die Haut als Schweiß oder über die Atmung als Wasserdampf. Diese Verluste müssen über das aufgenommene Trinkwasser kompensiert werden. Das Durstgefühl entwickelt sich, wenn der Druck der Zellflüssigkeiten sich verringert. Es hängt sehr stark zusammen mit der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, dem Wassergehalt des aufgenommenen Futters sowie der körperlichen Beanspruchung.
Was also tun, wenn das Pferd zu sehr geschwitzt hat?
Einfaches Kochsalz enthält ausschließlich Natriumchlorid und bietet daher keinen ausreichenden Ersatz für Elektrolytverluste. Auch Kalium, Magnesium und Calcium gibt das Pferd in nennenswerten Mengen mit dem Schweiß ab. Besonders gravierend wirkt sich ein Kaliummangel aus, denn dieser Mineralstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Kontraktion der Herzmuskulatur. Große Kaliumverluste können zu Herzrhythmusstörungen oder sogar zum Tod des Tieres führen.
Daher sollte nach größeren Schweißverlusten nicht auf Salz oder einfache Lecksteine zurückgegriffen werden, sondern auf spezielle Elektrolyt-Präparate für Pferde. Diese enthalten neben Natrium und Chlorid auch die richtigen Mengen Kalium, Calcium und Magnesium und gleichen damit die Salzverluste über den Schweiß optimal aus.
Es ist wichtig, dass die Elektrolyte zum richtigen Zeitpunkt gegeben werden. Häufig wird folgender Fehler gemacht: Man bietet dem Pferd erst Wasser und danach Elektrolyte an. Viele Pferde saufen nach größeren Schweißverlusten schlecht und machen damit instinktiv alles richtig: Durch das Schwitzen verliert das Pferd mehr Elektrolyte als Wasser. Würde das Pferd jetzt saufen, dann würden sich die Elektrolyte auf ein größeres Blutvolumen verteilen und der Elektrolytgehalt im Blut weiter sinken.
Daher ist es sinnvoll, erst Elektrolyte zu geben und dann Wasser anzubieten. Die Wahl des Präparats hängt einzig und allein vom Geschmack des Pferdes ab, es gibt Elektrolyte in Pellets, Pulver, Paste oder flüssig. Daher ist gerade jetzt ratsam, da der Sommer und die warmen Tagen an die Tür klopfen, sich Elektrolyte in den Spint zu legen und nach einem schönen Sommerritt zum Pferd zu reichen.